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WAS KANN DIE ENTTÄUSCHUNG UND ERINNERUNG AN DEN TOD? (letztes Fragment)

Jetzt seh' ich nichts mehr, was nicht an den Tod
Mich mahnte .... Blicke ich zum Himmel auf,
So find' ich nächtlich leuchtende Planeten,
Doch sterben sie, wenn kaum die Sonne aufgeht;
Ja selbst der Sonne Majestät vergeht:
Des Ostens Purpur sinkt ins Grab des Westens.
Schau ich die Fluren an, so staune ich,
Dass deren Blumen-Flor so fröhlich lacht.
Denn leben sie im Sommer üppig grün.
So müssen sie im Winter welkend sterben.
Blick' ich auf mich, so seh' ich an mir selbst
Gleich düstre Zeichen: denn die Seide, welche
Mich schmückt, dankt ihren Ursprung todten Würmern.
Still' ich den Hunger, zeigen die Gerichte
Erneuerte Bestät'gung meiner Lehre:
Sie bieten todte Vögel, todte Fische.
Wenn ich die Augen traurig niedersenke.
Verweilen sie auf meiner Fussbekleidung,
Denn die auch stammt von Thieren, welche starben.
In Allem finde ich den Tod, denn Sonne,
Gestirne, Bäche, Fluren, Leder, Seide,
Geflügel, Fische, alle lehren stets, .
Wie kurz die Wollust dieses Lebens ist!
Diese Stelle ist jedoch eine däse in der Wüste.

autógrafo

Cristóbal de Monroy y Silva
Übersetzung von Adolf Schaeffer


«Lo que puede el desengaño y memoria de la muerte»

facsímil Facsímil 1831
manuscrito / manuscript Manuscrito
español Versión original

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